Sicherheit an erster Stelle
Wer das Schloss Neuschwanstein in Schwangau besuchen möchte, kauft eine Eintrittskarte und ist somit statistisch erfasst. Eine moderne Zutrittskontrollanlage zählt mit, wer seine Karte tatsächlich einlöst, also wann eintritt. Der Austritt jedoch ist frei. Das gesamte Gebäude und die Außenanlagen erlauben eine quasi freie Verteilung der Besucher, die nicht mehr mit bloßem Auge kontrollierbar ist.
Im Sinne der feuerpolizeilichen Bestimmungen war es allerdings erforderlich geworden, exakt und stets digital abrufbar zu machen, wie hoch die Anzahl der Personen im Bereich der Schloss-Führungen ist. „Just-in-time“ also, mit ständiger Verrechnung aller Zutritte und Austritte. Dabei galt es auch die Personen zuverlässig zu erfassen, die sich unvorhersehbar bewegen. Menschen, die beispielsweise den Bereich bereits verlassen haben, dann jedoch feststellen, den Anschluss an ihre Gruppe verloren zu haben und sich rückwärts wieder in Gänge und Flure bewegen.
Gelöst wurde die Aufgabe durch Einbau von Thermalkamera-Sensoren, die nicht nur die Bestimmungen des Datenschutzes zu 100% erfüllen (Recht am eigenen Bild), sondern auch in der Lage sind bei pulkartigen Gruppen-Eintritten die Personenzahl möglichst hochgenau einzeln aufzulösen.
Nach rund vier Jahren Dauerbetrieb hat das System immer noch eine enorme Zählgenauigkeit. Bei der jüngsten Überprüfung durch Fachpersonal im Frühjahr 2019 ergab sich ein abermals bester Übereinstimmungsfaktor der Summen aller Eintritte zur Summe aller Austritte von 1,00057, also nahezu 100% Zählgenauigkeit.