In vielen Innenstädten sinkt die Passantenfrequenz, was für den stationären Handel zunehmend zu einer existenziellen Herausforderung wird. Während Stadtverwaltungen und Wirtschaftsförderungen häufig eigene Zahlen zur Besucherfrequenz vorlegen, weicht die Realität in den Geschäften häufig von diesen positiven Berichten ab. Unter dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ setzen immer mehr Einzelhändler daher auf eigene Messmethoden, um ein klares Bild der tatsächlichen Passantenfrequenz zu gewinnen.
- Maßnahmen zur Eigenkontrolle:
Einige der wichtigsten Schritte und Maßnahmen, die Einzelhändler in Eigenregie ergreifen können, sind Installationen von eigenen Frequenzzählern. Mit intelligenten 3D- oder Infrarotsensoren können Händler unabhängig die tatsächliche Besucheranzahl messen. Diese Daten bieten eine transparente Grundlage, um den Effekt von Stadtmarketingmaßnahmen auf die Frequenz nachvollziehbar zu machen. - Analyse und Vergleich der Zeiträume:
laufende 365/24 Erfassung und Auswertung der Passantenverkehrszahlen hilft, saisonale Schwankungen oder die Auswirkungen von Events realistisch einzuschätzen. Dabei werden die Daten logisch verknüpft mit den reinen Eingangserfassungszahlen, Retail-Experten nennen dies die „Capture-Rate“, also die Gewinnung von Chancen auf der Strasse oder der Mall in Besucher, die das Geschäft besuchen. - Austausch und Zusammenarbeit:
Durch die Vernetzung mit anderen Einzelhändlern können Vergleichswerte gesammelt werden, was wiederum zu einer umfassenderen Datenbasis beiträgt. Diese Bündelung von Informationen erlaubt eine detailliertere Einschätzung der allgemeinen Innenstadtlage. - Kommunikation der Ergebnisse:
Einzelhändler, die belastbare Zahlen vorweisen können, haben eine stärkere Position, um in den Dialog mit der Stadtverwaltung zu treten. Dies kann helfen, das Stadtmarketing und die Maßnahmen zur Frequenzsteigerung realistischer zu gestalten. - Unabhängige Daten für realistische Stadtentwicklung
Mit diesen Eigenmaßnahmen setzen Einzelhändler auf proaktive Kontrolle, die nicht nur der Standortbestimmung, sondern auch dem Erhalt und der Attraktivitätssteigerung der Innenstädte dient. Denn letztlich zeigt sich: Vertrauen ist gut – aber Kontrolle bietet die notwendige Transparenz, um langfristige Lösungen zu schaffen und gemeinsam eine zukunftsfähige Innenstadt zu gestalten.
November 2024